Ohnmachtsgefühle

Ohnmachtsgefühle gehören zu den schlimmsten Gefühlen, die man langfristig nicht ohne Folgen aushalten kann. Ohnmacht bedeutet, dass man sich machtlos und ohne Einfluss auf sein Leben fühlt. In unserer heutigen Zeit, die von Entfremdung und Einsamkeit geprägt ist, ist dieses Gefühl stärker verbreitet, als viele Menschen denken. Ohnmachtsgefühle treten oft auf, wenn man sich in der Arbeit oder in Beziehungen hilflos, ausgeliefert und schwach fühlt, ohne dass eine Lösung oder Verbesserung in Sicht ist. Diese Situation kann zu starker Einsamkeit führen. Menschen, die Ohnmacht empfinden, fühlen sich oft unfähig, minderwertig oder wertlos. Sie erleben sich als gelähmt oder gedemütigt.

In der heutigen Welt sind viele Menschen von anderen abhängig. Die schnelle Lebensweise, die Entfremdung bei der Arbeit und die Beeinflussung durch die Medien hinterlassen immer mehr Spuren im Denken und Fühlen der Menschen, besonders bei jüngeren. Die Emotionen und das Denken sind davon besonders betroffen. Wenn Menschen den Eindruck haben, ihr Leben nicht kontrollieren zu können, führt das zu Ohnmachtsgefühlen, Apathie, Depression sowie Wut und Ärger. Immer mehr Menschen fühlen sich an den Rand der Gesellschaft gedrängt, sowohl aus finanziellen als auch aus psychischen Gründen. Diese Menschen werden oft ignoriert und stigmatisiert, anstatt dass man sie zurück in die Gesellschaft integriert. Dadurch wird die Spaltung der Gesellschaft immer größer. In Deutschland besitzen die reichsten 10% der Haushalte etwa 60% bis 65% des gesamten Nettovermögens. Das reichste 1% hat rund 20% bis 25% des Vermögens. Diese Daten stammen aus der Vermögensbefragung des DIW (SOEP) und dem Haushaltspanel der Bundesbank. Diese gesellschaftlichen Entwicklungen sind gefährlich für die psychische Gesundheit der Menschen, insbesondere für Depressionen und Suchtprobleme. Im Folgenden geht es um letzteres.

Autonomie, Freiheit, Ohnmachtsgefühle und Sucht

Autonomie und Freiheit, die früher wichtige Ziele waren, verschwinden zunehmend. Die Abhängigkeit von anderen kommt vom Kapital der globalen Märkte, von der Manipulation der Medien und auch im Alltag durch mächtige Personen in sozialen Netzwerken und in Beziehungen. Die Abhängigkeit ist auch darin begründet, dass viele Menschen weniger bereit oder in der Lage sind, echte Partnerschaften, Hingabe und Fairness zu leben. Immer weniger Menschen haben die Möglichkeit, mitzubestimmen oder teilzuhaben. Für viele Menschen führen Ohnmachtserfahrungen zu Substanzmissbrauch und langfristig zu Suchterkrankungen. Eine bekannte Erkenntnis der Suchtforschung war, dass Männer, die sich oft ohnmächtig fühlen, häufiger zu Alkohol greifen und schneller süchtig werden. Der amerikanische Motivationsforscher David McClelland stellte dies bereits 1972 fest. Leider fehlen neuere Studien. Heutzutage betrifft das Gefühl der Machtlosigkeit beide Geschlechter und hat insgesamt zugenommen. Der Umgang mit Ohnmachtsgefühlen ist daher ein wichtiges Thema in der Suchtprävention und -therapie.

Was macht Ohnmachtsgefühle im Leben so schwierig?

Ohnmachtsgefühle will niemand fühlen. Sie schränken die persönliche Freiheit und Gesundheit ein. Manchmal sind sie das Ergebnis von Entmündigung und Unfreiheit. Männer versuchen oft, gegen Ohnmachtsgefühle zu kämpfen, während Frauen häufig zu spät merken, wenn sie in einer solchen Situation gefangen sind. Das liegt an den klassischen Geschlechterrollen: Männer gelten als Beschützer und Ernährer, während Frauen oft als schwach und angepasst gesehen werden. Diese Rollen führen häufig zu starken Ohnmachtsgefühlen und bringen beide Geschlechter in Konfliktsituationen, die Gefühle von Versagen und Machtlosigkeit hervorrufen. Diese Gefühle können mit Depressionen und dem Konsum von Drogen oder Alkohol bekämpft werden. Der Konsum von Drogen ist ein nachvollziehbarer Prozess, wenn einem keine anderen Handlungsalternativen zur Verfügung stehen.

Männer, Machtlosigkeit und Suchtrisiko

Männer befinden sich oft in einer Zwickmühle. Sie möchten nicht versagen und haben oft ein strenges Programm von Anstrengung und Perfektion gelernt. Doch im echten Leben merken sie, dass andere ihre Entscheidungen beeinflussen und ihre Mühe oft umsonst ist. In Beziehungen erleben Männer häufiger Ohnmacht, als allgemein bekannt ist. Wenn die Partnerin dominant ist und der Mann sich unterlegen fühlt, entsteht ein Gefühl der Ohnmacht. Viele Männer haben dann das Gefühl, von ihrer Partnerin wie ein Kind erzogen zu werden. Solche Situationen führen zu andauernden Ohnmachtsgefühlen bei Männern. Natürlich sind die Männer selbst für ihre Veränderung verantwortlich. Es ist wichtig, in Beziehungen für sich selbst einzustehen, um Zufriedenheit zu bewahren. Wenn Männer nicht wissen, wie sie das tun können, sollten sie sich Unterstützung suchen. Ähnliche Situationen können auch bei Frauen vorkommen, sind aber häufig mit körperlicher und sexueller Gewalt verbunden.

Die innere Anspannung, die durch Ohnmachtsgefühle entsteht, kann man entweder aushalten, was langfristig zu psychischen Problemen und sogar vorzeitigem Tod führen kann, oder man überwältigt sie mit Mut, Widerstand und Engagement. Darauf zu warten, dass andere das Problem der Ohnmacht lösen, ist eine unrealistische Illusion.

Was macht Ohnmachtsgefühle so schwer auszuhalten?

Ohnmachtsgefühle zeigen dem Menschen, dass er gegenüber seiner Umwelt und seiner Zukunft machtlos ist und keine Kontrolle über sein Leben hat. Diese Machtlosigkeit wird als völlige Hilflosigkeit wahrgenommen. Wir alle müssen gelegentlich Ohnmacht erleben, aber bei dauerhaften Ohnmachtsgefühlen geht es um den Verlust von Kontrolle über das eigene Leben. Menschen sollten zumindest in ihrem engen Lebensumfeld das Gefühl von Einfluss und Erfolg haben. Ohnmachtsgefühle werden als Bedrohung und Angst wahrgenommen. Daher ist es wichtig, in solchen Situationen Schutz und Hilfe zu erhalten. Niemand sollte dauerhaft unter Ohnmachtsgefühlen leiden. Die Gefahr, darauf mit übermäßigem Drogenkonsum, Depression und Angst zu reagieren, ist sehr hoch.

Ohnmachtserfahrungen und Substanzkonsum

In der heutigen Welt, die von Globalisierung und Massenmedien geprägt ist, erleben viele Menschen Ohnmacht in verschiedenen Situationen:

  1. In der Arbeitswelt fühlen sich viele Menschen unerfüllt und erleben Entfremdung. Sie sehen oft keinen Sinn in ihrem Leben und bemerken, dass sie trotz harter Arbeit nicht weiterkommen. Das führt zu Ohnmachtsgefühlen.
  2. Nach einer Trennung oder Scheidung kann der Ex-Partner (meist die Ex-Partnerin) den Kontakt zu den gemeinsamen Kindern verweigern. Das führt oft zu einer Entfremdung zwischen Eltern und Kindern. Für den betroffenen Elternteil (meist die Väter) ist das eine Erfahrung von Ohnmacht. Dies kann zu Depression und problematischem Drogenkonsum führen.
  3. Gut ausgebildete Männer scheitern oft bei Bewerbungen für Führungspositionen, nur weil sie Männer sind. Sie werden Opfer von Quotenregelungen, die nicht die besten Bewerber auswählen, sondern nur die notwendigen. Für diese Männer ist das eine Erfahrung von Ohnmacht und Fremdbestimmung. Das schadet nicht nur ihnen, sondern auch hochqualifizierten Frauen und der Wirtschaft insgesamt.

Diese Beispiele können zu schwerwiegenden Erfahrungen von Ohnmacht und Kontrollverlust führen und belasten Männer oft stark. In der Folge kann es zu problematischem Substanzkonsum oder einer Verschlechterung bereits vorhandener Suchtprobleme kommen.

Dauerhafte Ohnmachtsgefühle führen zu Gleichgültigkeit

Gleichgültigkeit wird oft als Mangel an Gefühlen oder Interesse beschrieben. Das äußere Bild ist jedoch nicht die ganze Wahrheit. Innerlich ist Gleichgültigkeit oft eine Reaktion auf zu viel Stress, erlebte Traumata oder dauerhafte Ohnmachtsgefühle. Sie kann als Selbstschutzreaktion auf ständige Ohnmacht und erlebte Frustrationen betrachtet werden. Menschen, die lange Ohnmacht erleben, entwickeln oft Gleichgültigkeit, um sich vor weiteren Verletzungen und Trauer zu schützen. Substanzkonsum kann dabei helfen, diese negativen Gefühle zu betäuben.

Gleichgültigkeit zeigt, dass man bestimmte Gefühle nicht mehr spüren kann. Sie ist ein Schutzmechanismus gegen intensive negative Erfahrungen. Sie wird oft zusammen mit Drogenkonsum eingesetzt, um aggressive Ausbrüche zu vermeiden. Die echten und wichtigen Gefühle werden dabei unterdrückt und schließlich gar nicht mehr wahrgenommen.

Gleichgültigkeit und Drogenkonsum sind Versuche, die eigenen Emotionen zu kontrollieren. Bei stark belastenden Gefühlen werden diese unterdrückt. Die Fähigkeit, emotionale Erfahrungen zu verarbeiten, wird dadurch verringert. Man kann Ohnmachtsgefühlen auf lange Sicht nicht entkommen.

Tipps gegen Ohnmachtsgefühle

Tipp 1: Wenn Du Dich ohnmächtig und diskriminiert fühlst, suche den Kontakt zu anderen, die ähnlich fühlen! Viele Menschen ziehen sich in Krisen zurück, was nicht hilfreich ist. Gruppen für Männer und Frauen, spezielle Themenportale im Internet und Beratungsstellen können helfen.

Tipp 2: Arbeite an Deinen Emotionen! Lass Dich nicht verbittert machen, auch wenn Du lange unter Ohnmachtsgefühlen leidest. Übertrage Deine Erfahrungen nicht auf alles! Denke über Deine Gefühle nach und erlaube Dir, sie zu fühlen und zu verarbeiten.

Tipp 3: Arbeite an Deinen Problemen! Wenn Du das Gefühl hast, dass Du an einem Punkt angekommen bist, an dem Du nicht mehr weiterkommst, suche nach Lösungen. Du bist nicht allein! Suche Hilfe, wenn Du nicht mehr weiterkommst.

Tipp 4: Lerne, Nein zu sagen! Mache Dir bewusst, dass Du nicht jeden Anforderungen gerecht werden kannst. Es ist in Ordnung, auch mal abzulehnen. Respektiere Dich selbst und Deine Grenzen.

Tipp 5: Lerne, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für Dein Leben zu übernehmen! Du hast die Kontrolle über Dein Leben. Wenn Du immer wieder an einem Punkt stehst, an dem Du Dich ohnmächtig fühlst, schau genau hin: Was kannst Du aktiv tun, um es zu ändern?

Tipp 6: Suche Unterstützung! Gespräche mit Fachleuten oder Vertrauten können helfen, Ohnmachtsgefühle zu überwinden und Lösungen zu finden.

Tipp 7: Lerne, Deine Erwartungen realistisch zu halten! Manchmal sind wir nicht in der Lage, alles selbst zu lösen. Es ist wichtig, sich selbst zu akzeptieren und die eigene Verletzlichkeit zu akzeptieren.

Ohnmachtsgefühle sind schmerzhaft und unangenehm. Umso wichtiger ist es, aktiv gegen sie vorzugehen und Wege zu finden, um sich selbst zu stärken.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.