Mein Name ist John, als ich das erste Mal mit einer Selbsthilfegruppe in Kontakt gekommen bin, war ich völlig überzeugt davon, dass ich kein Alkoholiker sein könnte. Schließlich habe ich mich nicht auf Parkbänke zum Schlafen gelegt und Alkohol nicht ausschließlich aus der Flasche getrunken.
Der erste Besuch in einer Gruppe der Anonymen Alkoholiker fand in Düsseldorf statt, meine Motivation zu dem Besuch wurde maßgeblich durch meine Frau initiiert. Sie hatte angekündigt, dass ich wieder des Hauses verwiesen würde, wenn ich nicht weiterhin aktiv an der Genesung vom Alkoholismus arbeiten würde. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich gerade zwei Entgiftungen und eine kurze Gesprächstherapie abgeschlossen und wollte allen Menschen beweisen, dass ich keine Krankheit habe. Ich konnte mir mein Leben ohne Alkohol nicht vorstellen, aber auch mit ging es nicht weiter. Mein Plan war sechs Monate nüchtern zu bleiben bis sich mein Umfeld wieder beruhigt hat und dann wieder zu meinen alten Gewohnheiten zurückzukehren.
Aber es kam alles ganz anders.
Die Menschen dort haben von ihrem Alkoholismus gesprochen, ich habe mich nach einigen Treffen in vielen der Erzählungen und Geschichten wiedererkannt. Ich begann zu begreifen, was eine Alkoholabhängigkeitserkrankung ausmacht. Darüber hinaus informierte ich mich auch über physiologische Ursachen und Folgen, ich bemühte mich alles über meine Krankheit zu lernen, um sie zu verstehen und damit vielleicht auch was mit mir geschehen war im Laufe der letzten Jahre.
Inzwischen bin ich seit über zehn Jahren in verschiedenen Gruppen als Sprecher tätig gewesen, habe höhere Dienstpositionen in überregionalen Gruppen besetzt. Das Programm der 12 Schritte habe ich in vielen Arten gemacht und erleben dürfen. Ganz klassisch nach dem Blauen Buch, in der Form „back to basic“, als Wochenendseminar, locker ohne Literatur. Die klassische Art gefiel mir am besten.
Bei den meisten Teilnehmern, die ein Treffen das erste Mal besuchten, gingen direkt alle Schranken zu, wenn sie das Wort Gott, beten und all dies hörten. Sie kamen nicht wieder. Manchmal gelang es mir einzelne Menschen von dem Sinn des Programms zu berichten, ohne dass Gott und Religion dafür nötig sind. Ich berichtete von mir und meinem Verständnis einer Kraft die größer ist als ich es allein bin.
Oftmals habe ich mich geschämt für Gedanken, die ich hatte, Dinge die in meiner Vergangenheit geschehen waren. Ort und Zeit für Treffen passten nicht in meine alltäglichen Verpflichtungen.
Allmählich begann ich damit Texte und Ideen zu sammeln, um einzelne Teile des Programms auch allein und unabhängig bearbeiten zu können. Freund die das mitbekommen haben waren begeistert. Einige Dinge wurden sogar veröffentlicht, andere von Freunden gerne genutzt für ihre eigene Arbeit.
So entstand der Gedanke für diesen Leitfaden. Ganz ohne Religion oder Gott im Wortlaut. Die Schritte sind viel fundierter und zu wirksam, um an der Frage nach Glauben oder Religion zu scheitern.
Ich wünsche euch allen viel Freude bei der Arbeit damit und bin immer offen für eure Meinungen und Vorschläge, so ein Leitfaden wird niemals perfekt werden, es soll ein lebendiges und wachsendes Werk sein, das durch Erfahrungen seiner Leser wächst.
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